Auf #Mallorca gilt der Tunnel am Puig Major auf 880m als höchste mit dem Rad erreichbare Stelle. ABER: Man kann nun Ende April auf den Gipfel des Puig Major auf 1.436m. Dann öffnet das spanische Militär die sonst gesperrte Strecke für 300 Rennradler! tinyurl.com/mwb69hnt #passzwang #rennrad #cycling
— passzwang.net (@passzwang.bsky.social) 16. Dezember 2024 um 19:38
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Mit dem Rennrad, dem Gravelbike und dem Mountainbike
unterwegs auf einigen der berühmtesten Anstiege der Welt
Die Befahrung des fast 4.000 Meter hohen Teheraner Hausbergs Tochal sollte eigentlich das Highlight der Iran-Reise werden. Doch es kam völlig anders, da sich der Weg, den Google Maps und befragte einheimische Guides als Fahrbahn bezeichnen, in der Praxis als unfahrbar steiler Trampelpfad für Maultiere herausstellte. Stattdessen ging es nach nur 400 Höhenmetern wieder zurück und dann auf eine ungeplante Abfahrt Richtung Teheran.
Start: Emamzadeh Davod 2.567m
Start der Tour war auf rund 2.570m Höhe im kleinen Pilgerort Emamzadeh Davod. Dahinter ging es etwa 400 Höhenmeter bergauf und dann unverrichteter Dinge wieder zurück in den Ort. Dahinter beginnt ein Anstieg von etwa 150 Höhenmetern auf breiter Fahrspur bis eine sehr rumpelig steinige Abfahrt Richtung Farahzad, einem Vorort Teherans führt.
Nordöstlich von Teheran liegt etwa 1.000 Meter höher in den Alborz-Bergen der winzige Ort Emamzadeh Davod, der hier wie ein Nest eingebettet im Dunst des Morgengrauens sichtbar wird.
Eine asphaltierte Straße führt bis oben und endet vor dem Ort in einem großen Parkplatzknäuel. Erst vor Ort erfahre ich, dass es sich um einen schiitischen Pilgerort handelt, der von zahlreichen Pilgern aus dem ganzen Iran besucht wird.
Im Pilgertrubel gibt es nur diese kleine freie Stelle, an der das Rad aus dem Begleitfahrzeug geladen und an eine Mauer gelehnt werden kann.
Ein Blick hinter die Mauer zeigt unten ein frisch geschlachtetes Schaf...
Parkplatz am Ortseingang (360° Ansicht)
Der Weg führt zunächst durch einen kleinen Basar, der von den Pilgern besucht wird. Morgens ist hier noch nicht viel los.
Basar (360° Ansicht)
Es gibt landestypische Süssigkeiten.
In diesem Schrein werden die Gebeine des Bruders eines wichtigen Nachfolgers des Propheten Mohammed verehrt.
Direkt hinter dem Basar beginnt dieser kleine Weg. Im Bild mein iranischer MTB-Guide, für dessen Begleitung ich nach den ersten aufregenden Minuten schon sehr dankbar bin.
Der Weg ist in diesem unteren Teil fahrbar, weist einige wenige Schiebepassagen auf, entspricht aber irgendwie nicht den Erwartungen an einen breiten Fahrweg.
Leider wird es technisch immer schwieriger, da sandig und abschüssig.
Erste Tragepassagen folgen...
Das ist leider überhaupt nicht mein Terrain. Mein Fatbike ist viel zu schwer, Klickpedale sind hier völlig falsch und mein Schuhwerk passt auch nicht zu diesem "Weg". Mein Guide bleibt freundlich (Iraner sind immer freundlich!) und verweist darauf, dass wir nur noch 500 Höhenmeter zu schieben und zu tragen haben. Komplette Fehlplanung! Ich bin genervt und breche auf knapp 3.000m Höhe ab.
Zurück Richtung Dorf
Da wir also zum wiederholten Male den Basar queren, werde ich nun selbst zur größten Attraktion des mittlerweile gut gefüllten Marktes. Die stets freundlichen Iraner zeigen sich sehr interessiert und wollen wissen, woher ich komme und wie teuer mein Fahrrad sei - und schon hockt der erste Perser auf meinem Rad. An jeder Ecke hört man Gemurmel über den ungewöhnlichen "Almani"-Besucher :-)
Hinter dem Dorf endlich ein Weg, der meinen Vorstellungen entspricht. Schnell wird es ruhiger und man kann nun einen schönen Anstieg hochkurbeln.
Im Hintergrund der Ort Emamzadeh Davod mit der goldenen Kuppel des Schreins genau in der Bildmitte.
Spektakulärer Blick hinüber zur asphaltierten Rampe hinauf zum Pilgerort. Dort haben wir bei der Auffahrt per Auto tatsächlich eine sehr seltene Gruppe Rennradler getroffen - allesamt mit Mundschutz um sich vor den Abgasen der furchtbar stinkenden Fahrzeuge zu schützen, die in Europa wohl gar keine Zulassung erhalten würden.
Rundumblick von der Passhöhe (360° Ansicht)
Nach der Passhöhe auf etwa 2.700m geht es eine steinige serpentinenreiche Piste hinab Richtung Teheran.
Schotter, Schotter, Schotter...
Kurz vor dem Ort Farahzad erwartet uns wieder das Begleitfahrzeug. Eine Weiterfahrt hätte wenig Sinn gemacht - es sei denn man legt Wert auf eine Fahrt begleitet von Müllbergen und aggressiven Hunden am Fahrbahnrand.