Mit dem Rennrad, dem Gravelbike und dem Mountainbike
unterwegs auf einigen der berühmtesten Anstiege der Welt
Der Peyresourde ist ein wenig spektakulärer Pyrenäen-Pass, der aber regelmäßig Teil der Tour de France ist, da er sich gut mit weiteren bekannten Pässen der Region verbinden lässt. Die hier beschriebene Tour verläuft wegen der Begleitumstände etwas interessanter als erwartet.
Start: Arreau 704m
Das Profil der Westrampe des Peyresourde ist zweigeteilt. Nach moderatem Beginn beginnt nach etwa 12 Kilometern der eigentliche Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5% bis zur Passhöhe.
Start der Westrampe im netten Örtchen Arreau. Alternativ kann man hier auch die Ostrampe des Col d'Aspin nehmen.
Im unteren Teil des Anstiegs geht es herbstlich zu.
Kurz vor dem Ort Borderes-Louron begleitet mich ein kleiner kläffender und schwanzwedelnder Hund Richtung Dorf, springt mir dabei ständig vor das Vorderrad und nötigt so mehrere Autos zu Ausweichmanövern bzw. Vollbremsungen. Erst nachdem der Kleine im Dorf über eine Brücke in Sicherheit verschwindet, geht es ungestört weiter.
Das Schild nennt die populären Pyrenäen-Pässe, die sich allesamt direkt von West nach Ost aneinanderreihen: Aubisque, Soulor, Tourmalet, Aspin und Peyresourde.
Wie bei allen bekannten Pyrenäen-Pässen zeigen auch hier alle tausend Meter entsprechende Hinweisschilder die Höhe und die verbleibende Strecke bis zum Gipfel an.
An dieser Stelle wurde Tour-Historie geschrieben. Im Jahr 2001 werden TV-Zuschauer in aller Welt Zeuge davon, wie Jan Ullrich genau hier auf der Abfahrt vom Peyresourde neben der Leitplanke in die vermeintliche Tiefe stürzt. Tatsächlich ist dort nur Gestrüpp und Ulle krabbelt unverletzt zurück auf die Straße. Lance Armstrong hat fairerweise auf ihn gewartet.
Kurz vor der Passhöhe liegt beißender Qualmgeruch in der Luft.
Tatsächlich brennt es auf der anderen Seite des Passes und Gendarmerie und Feuerwehr regeln den Verkehr vor Ort.
Passhöhe
Als ich mich zurück auf die Abfahrt machen will, rufen mehrere Einheimische mir unverständliche Dinge nach. Da ich keine Lust auf Diskussionen zum Ob und Wie meiner Abfahrt durch Rauchwolken habe, stelle ich mich doof (kein Problem) und fahre los. Kurz darauf werde ich an dieser Stelle von einem Auto eingeholt. Aber statt des erwarteten Tadels gibt mir der Beifahrer meine Uhr wieder, die ich in der Aufregung auf dem Pass liegen gelassen hatte. Merci beaucoup!